Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson bleibt Paris auch nach der Schliessung der Ausstellung „contact“ erhalten. Er hat für die Fondation Louis Vuitton ein Auftragswerk konzipiert, eine in situ Installation, für die es sich lohnt, den Weg von der Stadtmitte hin zum Rand der Bois de Boulogne auf sich zu nehmen.
Zuerst aber kurz etwas zum Museumsbau von Frank Gehry: Der amerikanische Architekt ist berühmt für seine dekonstruktivistischen Konzepte. In Paris hat er mit einer Anlehnung an offene Segel eine transparente Hülle aus ineinander geschobenen Elementen geschaffen, die man als Besuchender unbedingt ergründen muss. Belohnt wird man mit herrlichen Aussichten auf die Stadt und die nähere Umgebung.
Im Untergeschoss, wo Wasser und festes Material aufeinander treffen, hat Olafur Eliasson grosszügig Raum erhalten und sich mit viel Sinn für Ästhetik und menschlicher Interaktion verwirklicht.
Eliasson selber bezeichnet sein Werk als eine Art Kaleidoskop. „Inside the horizon“ ist entlang des Aussenbassins angesiedelt und setzt sich aus 43 dreieckigen Säulen unterschiedlicher Breite zusammen. Die Säulen sind von innen beleuchtet, zwei Seiten sind mit Spiegeln bedeckt, eine dritte Seite mit gelbem Glas.
In „Inside the horizon“ befasst sich der Künstler mit dem Horizont, jener mächtigen Linie, die das Bekannte vom scheinbar Unbekannten trennt. Er lädt die Besuchenden ein, in diese Linie hinein zu gehen und sich auf eine Entdeckungsreise einzulassen. Eliasson möchte, dass sich jeder auf seinem Weg neben, durch und um die Säulen selber immer wieder findet und seine eigenen Bilder kreiert. Ähnlich wie in einem Kaleidoskop sollen dabei keine Bilder statisch bleiben.
Worüber Eliasson nicht spricht, ist die Schönheit, die von „Inside the horizon“ ausgeht. Die beleuchtete Installation spiegelt sich in angenehmem Gelb im stillen Wasser. Im Kontrast dazu stehen die Menschen, die im Innern des Horizonts unterwegs sind.
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