
Das Matterhorn ist einer der berühmtesten Berge der Welt. Zum Gedenken an die Erstbesteigung vor 150 Jahren schmückt eine Lichterkette den erhabenen Berg über den Sommer hinweg. (Bild: AFP)
Eine Lichterkette aus 50 Solarlampen leuchtet seit letzter Woche am wohl fotogensten Berg der Schweiz, dem Matterhorn. Choreografiert beginnt eine Lampe nach der anderen von unten her zu leuchten. Schliesslich leuchten während drei Minuten alle Lichter gleichzeitig und stellen die berühmte Matterhorn-Route über den Hörnligrat auf den Gipfel nach.
Die 50 Lichter sind natürlich eine weitere Touristenattraktion. Vor allem aber erweisen sie den Erstbesteigern, der Seilschaft um Edward Whymper, ehrenvoll Reverenz. Vor 150 Jahren, am 14. Juli 1865, erreichte der Brite mit seinen Männern erstmals den Gipfel des Matterhorns auf 4’478 Metern. Ein grosser Triumpf für die damalige Zeit, der dieses Jahr in Zermatt ausgiebig gefeiert wird. Zu Freud gehört oftmals auch Leid, so hat dieses Ereignis auch eine sehr tragische Seite. Beim Abstieg stürzten vier der sieben Bergsteiger zu Tode. Eine rote Lampe markiert die damalige Absturzstelle deutlich. Das farbige Licht ist ein Mahnmal für alle, die den stolzen, geradezu poetisch anmutenden Berg in seiner Gefährlichkeit zu wenig ernst nehmen.
In Gedenken an die über 500 Bergsteiger, die bislang am Matterhorn ihr Leben liessen, wurde der 14. Juli 2015 dem Tag der Stille gewidmet. Bewusst wollte man auf einen Rummel am Berg verzichten. Dafür wurden sämtliche Aufstiege kontrolliert, damit niemand an diesem Tag die Ruhe am Berg stören konnte.
