Es sind keine schönen Ereignisse, die dazu geführt haben, dass weltweit die Farben Blau, Weiss und Rot an Gebäuden eigentlich herrlich leuchten. Gewalt versus Schönheit, ein Gegensatz, der uns in diesen Tagen beschäftigen muss.
In der Hauptstadt Frankreichs, in Paris, hat einmal mehr der Terror zugeschlagen. Weit über 100 unschuldige Menschen mussten dafür ihr Leben lassen. Dass es nach dem Anschlag auf die Redaktion von „L’Hebdo“ erneut die Seine-Stadt trifft, ist wohl kein direkter Angriff auf die drei Farben. Es muss andere Gründe geben, weshalb sich so viel aggressives Potenzial gerade in dieser Stadt entlädt.
Ich selber habe mich nicht mit meinem Profilbild an der Solidaritätskundgebungen auf Facebook beteiligt. Diese Art von Manifestation liegt mir nicht besonders. Dafür habe ich mich inhaltlich mit den drei Farben beschäftigt. Dabei ist mir einmal mehr bewusst geworden, wie furchtbar gegensätzlich Menschen sein können. Blau wird mit Harmonie in Verbindung gebracht, Weiss mit Reinheit und Rot mit Liebe. Spezifisch auf die Flagge Frankreichs bezogen stehen sie für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Alles Ausdrücke, die mit positiven Attributen bestückt sind. Ich stelle mir gerade vor, wie schön es auf dieser Welt wäre, wenn sich die Menschheit einzig damit in Verbindung bringen würde. Aber die Anschläge in Paris zeigen deutlich, es gibt Menschen, die der Gewalt an anderen Menschen den Vorzug geben und auch bereit sind, selber ihr eigenes Leben zu lassen. Was genau der Sinn solcher Aktionen ist, erschliesst sich mir persönlich nicht. Aber vielleicht müsste man in Erfahrung bringen, was in den Köpfen dieser Menschen vor sich geht. Es wäre schön, es gäbe ein Gegenmittel, damit kein Raum mehr für solch sinnlose Terrorakte bleibt.
