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Channel: Faszination Licht
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Gruss an die Sonne

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Greetings to the Sun (Zadar, Croatia)

Greetings to the Sun (Zadar, Croatia)

Alfred Hitchcock bezeichnete einst den Sonnenuntergang in Zadar, Kroatien, als den schönsten auf der ganzen Welt. Das hat sich inzwischen herumgesprochen, und Leute aus der ganzen Welt treffen auf Zadars Meerespromenade ein, um sich auf die spektakuläre Sicht auf die untergehenden Sonnen einzulassen. Das visuelle Spektakel untermalen dumpfe Klänge aus der Meeresorgel und der farbig leuchtende Gruss an die Sonne, zwei Werke des inzwischen weltweit bekannten kroatischen Architekten Nikola Bašić.

Vor drei Tagen befand ich mich selber vor Ort und zog das Licht- und Tonereignis auf einer Stufe der Meeresorgel sitzend in mich hinein, auch in der Erwartung an den Gruss der Sonne. Denn kaum ist die Sonne hinter den Hügeln der Insel Ugljan versunken, beginnen auf einer kreisrunden Fläche farbige Lichter zu flackern, unregelmässig und unberechenbar. Später habe ich gelesen, dass Sensoren auf den Wellengang und die Klänge der Meeresorgel reagieren und das Lichtspiel auf einer Fläche von 22 m Durchmesser steuern.

Der Gruß an die Sonne ist eine Lichtinstallation in der Form eines Amphitheaters. Um dieses sind alle Planeten des Sonnensystems mit ihren Umlaufbahnen stilvoll dargestellt. Die Sonne ist das Zentrum, da halten sich auch die meisten Leute auf, in beschaulicher oder aufgeregter Stimmung.

Zadars Gruss an die Sonne ist auch ein Beitrag an die ökologische Nutzung von Energie. Das Werk besteht aus Solarmodulen, die tagsüber die Energie der Sonne speichern. Dank dieser gespeicherten Sonnenenergie können die Lichter zum Rhythmus der Wellen nachtsüber lustig tanzen.

Sunset at Zadar (Croatia)

Sunset at Zadar (Croatia)

Greetings to the Sun (Zadar, Croatia)

Greetings to the Sun (Zadar, Croatia)

Weitere Bilder: Pinterest



Sonnenlichter tanzen im Meer

Lichtkunst Gießkannen

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Lichtkunst mit Gieskannen im Ahnepark, Vellmar (Deutschland)

Lichtkunst mit Giesskannen im Ahnepark, zu sehen im deutschen Vellmar (Bild: Karl-Heinz-Germandi/nh)

Leuchtende Giesskannen am Baum sind mehr als einfach nur Lichtkunst. Es ist Kunst mit Herz, die zugleich witzig ist.

Das Bild habe ich heute im Internet gefunden.


“Tapis magique” für Casablanca

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Tapis magique, 2014, installation de réalité virtuelle générative et interactive avec de la musique de Michel Redolfi, ancienne église du Sacré Coeur, Casablanca Maroc, 50 m x 12 m

Tapis magique 2014, installation de réalité virtuelle générative et interactive avec de la musique de Michel Redolfi, ancienne église du Sacré Coeur, Casablanca Maroc, 50 m x 12 m (Copyright: Miguel Chevalier)

 

 

Ein Lichtteppich dekoriert grossflächig den Boden einer Kirche, ein Licht- und Tonspektakel in einem Raum, wo sich Menschen normalerweise zur Messe, zum Gebet oder zur Meditation begeben? Künstliche Unruhe an einem Ort der Ruhe hat mich zuerst befremdet. Aber Licht und Farben waren für die Gestaltung von sakralen Räumen immer sehr bedeutend. Verändert haben sich im Laufe der Zeit die Mittel und auch das Verständnis.

Licht und seine Führung im Raum war, inspiriert vom Heiligen Bernhard von Clairvaux (um 1090 – 1153), eines der zentralen Gestaltungselemente der zisterziensischen Baumeister. Farben und dekorative Elemente wurden fast vollständig verbannt, damit sich der Geist der Mönche ungestört mit dem göttlichen Licht verbinden konnte.

Altarbild der Weltenburger Klosterkirche mit dem Hl. Georg

Altarbild der Weltenburger Klosterkirche mit dem Hl. Georg (Foto von Kloster Weltenburg – Wikipedia)

Für lichtdurchflutete Räume sorgten in der Gotik besonders hohe Kirchenfenster. Gesteigert wurde dieser Effekt mit dem Einsatz von farbigem Glas. Noch heute berühmt für ihre farbig gestalteten Kirchenfenster ist die Kathedrale von Chartres. Vollends den Status des dramaturgischen Elements erhält das Licht im Zeitalter des Barocks. Ein schönes Beispiel dafür scheint mir das Altarbild mit dem Heiligen Georg in der Weltenburger Klosterkirche zu sein. Einfallendes Tageslicht steigert die Dramatik dieser theatralisch inszenierten Rauminstallation.

Barocken Charakter hat auch der „Tapis magique 2014“ von Miguel Chevalier in der Alten Kirche Sacré Coeur in der marokkanischen Stadt Casablanca. Der sich stetig wandelnde Lichtteppich konnte im April 2014 während sechs Tagen, anlässlich der „Journées du Patrimoine de Casablanca“, besichtigt werden. Mit der Projektion von Lichtbildern auf den Kirchenboden stellt der Künstler eine direkte Verbindung zum traditionellen marokkanischen Teppiche her.

In seiner Lichtinstallation verbindet er sich auch aber auch mit dem Grundsatz Licht ist Leben. In seinen Bilder bedient er sich der Biologie, insbesondere der Welt der Mikroorganismen und der Zellen. Er interessiert sich für deren unablässige Vermehrung und Veränderung. Formlosen Inhalten gibt er eine Form und symbolisiert damit das Leben. Der Mensch wird darin zum Akteur. Unter seinen Füssen verändern sich Formen und Farben magisch.

Tapis magiquen 2014, installation de réalité virtuelle générative et interactive avec de la musique de Michel Redolfi, ancienne église du Sacré Coeur, Casablanca Maroc, 50 m x 12 m (Copyright: Miguel Chevalier)

Tapis magiquen 2014, installation de réalité virtuelle générative et interactive avec de la musique de Michel Redolfi, ancienne église du Sacré Coeur, Casablanca Maroc, 50 m x 12 m (Copyright: Miguel Chevalier)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tapis magique, 2014, Ancienne église du Sacré Coeur, Casablanca Maroc

Tapis magique, 2014, installation de réalité virtuelle générative et interactive avec de la musique de Michel Redolfi, ancienne église du Sacré Coeur, Casablanca Maroc, 50 m x 12 m (Copyright : Miguel Chevalier)

Website Miguel Chevalier


Sonnenuntergangsglühbirne

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Glühbirne im Sonnenuntergang

Im Internet gefunden: die wohl ökologischste Glühbirne überhaupt
produziert gemütlich warmes Licht ohne Strom.


Hinschauen lohnt sich: Dan Flavins Licht „in situ“

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Dan Flavin, untitled, 1996

Auf meiner Amerikareise im Jahr 2013 fand ich eine Perle der Lichtkunstgeschichte im texanischen Houston. Richmond Hall gehört zur bekannten Menil Collection und beherbergt ein spätes Werk von Dan Flavin (1933-1996). Der Künstler erhielt 1996 den Auftrag für ein “in situ”-Projekt. Er veränderte nichts an der Struktur der fast 70 jährigen Architektur und konzipierte eine Lichtinstallation in drei Teilen. Während der Realisierung verstarb Flavin und sein Entwurf wurde von seinem Studio fertiggestellt.

Dan Flavin, untitled, 1996 (detail). Green fluorescent tubes and metal fixtures.

Ich besuchte Richmond Hall zu einer sonnigen Tageszeit, weshalb ich den grün leuchtenden Fries an der Ost- und Westseite des Gebäudes übersah. Grünes Licht erzeugt das stärkste Licht und hat die grösste Reichweite. Nachts strahlt es weit in die Umgebung. Früher vermischte es sich mit der Neonbeleuchtung der umliegenden Geschäfte. Eine Dekoration, die lichttechnisch ganz der damaligen Zeit entsprach, aber auch zu Geschichte des Gebäudes passte. Es wurde nämlich ursprünglich als Lebensmittelhandlung genutzt.

In der Lobby hat Dan Flavin zwei Sets von Tageslicht-Neonlampen diagonal platziert und auf die Ecken ausgerichtet. Das Werk ist eine Anlehnung an eine frühe Lichtskulptur, The diagonal of May von 1963. Der US-Amerikaner Flavin ist ein Pionier der Lichtkunst. Er zählt heute aber auch zu den weltweit bedeutendsten Vertretern der Minimal Art. The diagonal of May ist denn auch dem rumänischen Künstler Constantin Brancusi (1876 – 1957) gewidmet. Dieser war bereits zu seiner Zeit ein Spezialist für die Reduktion von Objekten.

Dan Flavin, untitled, 1996 (detail) In der Haupthalle hat Flavin die Ost- und Westwand mit verschieden farbigen Neonröhren bestückt. Faszinierend ist deren Anordnung: Der Künstler stellt nicht wie in der Lobby zwei gleiche Neonlichter hochkant aneinander. Er bringt, über- und unterhalb einer dunkelvioletten Linie aus Schwarzlicht-Röhren, leicht versetzt, eine Folge von vertikal angebrachten Vorrichtungen an. Die rosa, gelben, grünen und blauen Röhren sind je an einem Metallteil befestigt, unten und oben in die jeweils andere Richtung.

Dan Flavin, untitled, 1996 (detail)

Je nach Standort leuchtet das Neonlicht ober- oder unterhalb der horizontalen Linie, oder es wird vom Metall reflektiert. Um ein Maximum vom Lichtraum zu profitieren, sind die Besucher angehalten, sich im Raum zu bewegen. Die Farbintensität wird durch den Tages- und Nachtrhythmus gesteuert, aber auch durch das Schwarzlicht, dessen Strahlung fluoreszierende Stoffe zum Leuchten anregt.

Dan Flavins Rauminstallation trägt den schlichten Titel untitled. Eine Widmung, eine sonst gängige Praxis des Künstlers, gibt es keine. Aber der Künstler zollt in Richmond Hall der Architektur und auch der Geschichte des Gebäudes seinen vollen Respekt.
Dan Flavin, untitled, 1996 (detail)

Dan Flavin, untitled, 1996 (detail)

 

Dan FlavinDan Flavin, untitled, 1996 (detail)

Bilder

Titelbild:
Dan Flavin, untitled, 1996. Pink, yellow, green, blue, and ultraviolet fluorescent tubes and metal fixtures. Installation view, Richmond Hall, The Menil Collection, Houston

Abb 2: Dan Flavin, untitled, 1996 (detail). Green fluorescent tubes and metal fixtures. Exterior of Richmond Hall, The Menil Collection, Houston.

Weitere Bilder:
Dan Flavin, untitled, 1996 (detail). Pink, yellow, green, blue, and ultraviolet fluorescent tubes and metal fixtures. Installation view, Richmond Hall, The Menil Collection, Houston.

Thanks to The Menil Collection for providing me all the photos.


Lichtgestalt

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Lichtgestalt im Wald

… als würde sich die Lichtgestalt auf uns zu bewegen…

Das Foto oben wurde von einer mir unbekannten Person als Leserfoto ins Internet gestellt. Ich bin darauf gestossen, weil ich Google zu Bildern von Lichtgestalten befragt habe. Unter den Ergebnissen habe ich viel Kitsch und Klischees gefunden. Hängengeblieben bin ich am Naturbild oben. Es enthält nichts künstliches. Die Lichtgestalt ist eine natürliche Erscheinung, wohl geformt aus leuchtendem Sonnenlicht und dunklem Tannenwald. Ein kraftvolles und energetisch geladenes Bild, anregend für den Geist und die Fantasie.

Das Blild befindet sich auf “www.geo.de“.

 

 

 

 


Rendez-vous Bundesplatz 2014 im Zeichen der Zeit

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Premiere von Rendez-vous Bundesplatz 2014

Swiss Time an der Premiere von Rendez-vous Bundesplatz 2014 (© Starlight Events/Spectaculaires)

Uhren passen zu einem Volk mit einem ausgeprägten Hang zur Präzision. Im diesjährigen Licht- und Tonspektakel wird das Bundeshaus in Bern allerdings nicht als Werbetafel für Rolex, Cartier, Omega oder Swatch missbraucht. Ausgangslage ist FOCS, das wohl bedeutendste Sinnbild für schweizerische Genauigkeit.

Premiere von Rendez-vous Bundesplatz 2014

Fontaine continue suisse (FOCS) an der Premiere von Rendez-vous Bundesplatz 2014 (© Starlight Events/Spectaculaires)

FOCS steht für „Fontaine Continue Suisse“ und ist eine hochgenaue Atomuhr. Sie wurde in der Schweiz entwickelt und basiert  auf einem kontinuierlichen Strahl von kalten Cäsium Atomen. Eine simple Erklärung für die doch etwas seltsame Bezeichnung „fontaine continue“ oder stetig laufender Springbrunnen. Die FOCS steht heute im Labor des Eidgenössischen Instituts für Meteorologie METAS und arbeitet mit einer Genauigkeit, die einer Abweichung von nur einer Sekunde in 30 Millionen Jahren entspricht. Dass man diese Leistung im Zeitlabor künftig noch überbieten möchte, ist für Laien kaum nachvollziehbar. Aber was passiert, wenn diese linear fortlaufende Zeit plötzlich ausser Kontrolle gerät, gar „verrückt“ spielt?

E = Vivre l'instant an der Premiere von Rendez-vous Bundesplatz 2014 (@Rendez-vous Bundesplatz)

E = Vivre l’instant an der Premiere von Rendez-vous Bundesplatz 2014 (© Starlight Events/Spectaculaires)

Zeitalter geraten plötzlich durcheinander; es entstehen Bilder, die sich einer zeitlichen und räumlichen Logik völlig entziehen. Zeitbegriffe wie Space Time, Wrong Time, Swiss Time, Mystery Time oder Extra Time werden pixelgenau auf der Fassade des Regierungsgebäudes inszeniert. Auch dem Relativitätstheoretiker und einstigen Bewohner der Stadt Bern Albert Einstein zollen Licht und Ton Tribut. Seine berühmte Formel E = m ∙ c2 wird überarbeitet und entschleunigt: E = Vivre l’instant, übersetzt heisst das Energie gleich den Augenblick leben. Achtsamkeit ist ein Gut, das in der heutigen, schnelllebigen Zeit oft vergessen geht. Aber gerade für das Rendez-vous am Bundesplatz gilt: Hingehen genügt nicht, man muss auch gut hinschauen und hinhören, damit die Zeitreise im Paradies gelingt.

Gut zu wissen:

Rendez-vous Bundesplatz 2014 findet vom 17. Oktober bis 30. November statt. Es ist ein ca. 25-minütiges Ton- und Lichtspektakel, auf die Fassade des Bundeshauses projiziert. Täglich finden zwei Vorführungen um 19.00 und 20.30 Uhr statt, ausser am 23. und 24. November (Zibelemärit)

 

Weitere Bilder und Informationen zum Son & Lumière-Spektakel am Bundeshaus unter: Rendez-vous Bundesplatz: «Zeitreise im Paradies»

 



Berns Verabredungen mit dem Licht

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Albert Einstein

Vom 15. Juni 2005 bis 15. Oktober 2006 widmete das Historische Museum in Bern Albert Einstein eine grosse Ausstellung.

Seit Mitte Oktober trifft sich das Licht allabendlich mit neugierigen Menschen auf dem Bundesplatz in Bern. Die 30-minutige Licht- und Tonschau „Rendez-vous Bundesplatz“ ist trendig und verdient das Prädikat spektakulär. Nachhaltiger sind allerdings die Erkenntnisse über Licht, Raum und Zeit, die in Bern vor mehr als hundert Jahren neu definiert wurden.

Es war zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als das Licht im Kopf eines neugierigen Forschers eine neue Dimension erhielt. Albert Einstein, seit 1902 hauptberuflich im Eidgenössischen Patentamt in Bern als “technischer Experte 3.Klasse” tätig, brütete intensiv über das Licht und seine Geschwindigkeit. 300’000 km pro Stunde, eine bemerkenserte Erkenntnis, vor  allem für Bern, sind doch die Berner im Volksmund bekannt für ihre behäbige Langsamkeit. Im Sternenjahr 1905 verfasste er mehrere wissenschaftliche Arbeiten, die das wissenschaftliche Verständnis für Licht, Raum und Zeit bis in die heutige Zeit massgeblich geprägt haben.

Auch im September 1933 hatte Bern eine besondere Verabredung mit dem Licht. Während einer Woche wurden anlässlich von LISTRA, „Bern in Licht und Strahlen“ zahlreiche Gebäude, Brücken und Plätze für die damalige Zeit aufwendig beleuchtet und mit Lichtinstallationen versehen. Parallel dazu fand eine Elektrofachausstellung statt. Die Lichtwoche war ein ästhetisches Erlebnis. Man wollte aber auch gezielt auf die Möglichkeiten des elektrischen Lichts aufmerksam machen, ein Rendez-vous mit Blick in die nahe Zukunft.

Rendez-vous Bundesplatz, Zeitreise im Paradies

Einsteinhaus in Bern

Licht aus – Licht ein


Eine Lichtgrenze teilt die Stadt

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Installation Lichtgrenze in Erinnerung an die Mauer in Berlin

Installation Lichtgrenze in Erinnerung an die Mauer in Berlin (erstellt nach der Idee von Christopher und Marc Bauder)

Berlin gedenkt dieses Wochenende dem Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren. Am 9. November 1989 fand die menschenunwürdige Geschichte des Berliner Todesstreifens ein endgültiges Ende. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht die Installation Lichtgrenze. Auf einer Länge von 15 Kilometern markieren 8000 leuchtende Ballons den ehemaligen Verlauf der Mauer. Da wo früher Menschen gestorben sind, weil sie in die Freiheit flüchten wollten, bewegen sich heute die Menschen frei, und Touristen besuchen die heute weit über die Grenzen hinaus bekannten Orte wie die Bornholmer Strasse, den Reichstag, das Brandenburger Tor, den Potsdamer Platz, den Checkpoint Charlie, die East Side Gallery und die Oberbaumbrücke. Berlin lebt, darüber freue ich mich sehr.

 

Mehr zu den Feierlichkeiten zur Erinnerung an den Fall der Mauer


Ein Kerzenkranz für Waisenkinder

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AdventskranzbilderIn unseren Breitengraden fällt der Advent in den Monat mit den kürzesten Tagen. Damit haben wir grosses Glück, denn die Kerzenlichter auf unseren traditionellen Adventskränzen wirken in der Dunkelheit stärker auf unsere Sinne, sie leuchten heller und verbreiten ein angenehm wohliges Gefühl. Eine gute Sache in einer Zeit, wo es draussen früh dunkel, kalt und ungemütlich wird.

Aber warum kennen wir eigentlich den Adventskranz und was ist gemeint mit Advent? Advent kommt von “Ankunft”‘, eigentlich „Adventus Domini“ für Ankunft des Herrn und bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu von Nazareth vorbereitet. Und der Adventskranz? Kinder freuen sich besonders auf Weihnachten. Wen wundert’s also, dass die Geschichte des Adventskranzes im 19.Jahrhundert in einem Waisenhaus beginnt.

Auf die Idee kam im Jahr 1839 der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern (1808–1881), Gründer des „Rauhen Hauses“ in Hamburg. Johann Wichern wollte seinen Waisenkindern die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen, indem er die einzelnen Tage mit Kerzenlicht sinnlich erfahrbar machte. Er nahm ein großes, hölzernes Rad einer alten Kutsche und setzte 28 Kerzen darauf: 24 kleine rote und vier dicke weiße. Diesen Kerzenkranz hängte er im Betsaal auf. Die vier weißen Kerzen symbolisierten die Sonntage und die roten Kerzen die Werktage. Jeden Abend durfte eines der Kinder eine weitere Kerze anzünden. Alle Kerzen brannten am Sonntag vor Heiligabend.

Johann Hinrich Wichern erzählte von seiner Idee in der Kirche und verbreitete den Adventskranz in der ärmeren Bevölkerungsschicht. Daraufhin führten immer mehr evangelische Gemeinden einen Kerzenkranz als festen Bestandteil der Adventszeit ein. Im Jahr 1925 erreichte die Tradition schliesslich auch die katholische Kirche, erstmals in Köln. Dieser Adventskranz hatte allerdings nur vier Kerzen, für jeden Adventssonntag eine. Diese Form hat sich bis heute erhalten. Sie braucht weniger Platz und lässt sich auch in privaten Wohnungen aufhängen oder -stellen. Auch dieses Jahr wird es wieder Adventskränze geben, und die erste Kerze darf bereits am Sonntag, 30. November, angezündet werden.

 


Lichtkommunikation mit Brigitte Kowanz

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Morsealphabet, 1998/2010,Brigitte Kowanz

Brigitte Kowanz, Morsealphabet, 1998/2010 Courtesy Häusler Contemporary, München/Zürich; Galerie Krobath, Wien/Berlin; RUZICSKA, Salzburg Foto: Ulrich Ghezzi

Social Media, Budget Telefonate und Videokonferenzen mit Familie und Freunden – Licht hat die Kommunikation im 21. Jahrhundert revolutioniert. Das Internet funktioniert auf Basis ultrakurzer Lichtimpulse in sehr dünnen, haarähnlichen Glasfaserkabeln.

Allerdings wurden Botschaften schon im 19. Jahrhundert mit Licht übermittelt. Mit speziellen Lampen wurden kurze und lange Lichtimpulse, sogenannte Morsezeichen, erzeugt. Erfinder des Morsealphabets war Samuel Finley Breese Morse (1791 bis 1872). Er reduzierte einen Code auf zwei Symbole bildete damit die Basis für das in der Informationstechnologie genutzte Dualsystem mitsamt seinen Binärcodes. Die Letzteren wiederum bilden aufgrund ihrer Einfachheit in aller Regel die Grundlage für die Verarbeitung digitaler Informationen. Das Morsealphabet gibt es seit 1838 und man anerkennt es heute als wichtiger historischer Vorläufer der digitalen Nachrichtenübermittlung.

Auch die österreichische Künstlerin Brigitte Kowanz hat sich in ihren Werken immer wieder der Morsezeichen von Samuel Morse bedient. Dabei erfasst sie Licht als eine Sprache, die Codes und Zeichen übermittelt und im Spannungsfeld von Raum und Zeit ihren Wert und ihre Aussage steigert. In der Spiegelhalle der Ausstellung „Now I See“ von 2010 im MUMOK in Wien präsentierte Kowanz ihr Werk „Morsealphabet“. Sie ordnet dafür Neonröhren kreisförmig an, indem sie das Morsealphabet nachstellte. Dies in einer 600m² grossen Halle, allseitig 5m hoch bis zur Decke mit Spiegelwänden belegt. Eingebaute und frei stehende Neonvitrinen liessen den Betrachter das Morsealphabet als Ausstellungsstück neu erfahren. Eine gelungene Hommage an Samuel Morse im Zeichen eines begehbaren Lichtraumes.

Brigitte Kowanz, Lux, 1998
Installationsansicht Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 2010, Halogenlicht, Spiegel, Glas, Eisen, 3 Teile, je 220 × 50 × 2 cm (Foto: Matthias Herrmann)

In „Lux“ von 1998 zeigt die Künstlerin, wie sie Morsezeichen eine inhaltliche Bedeutung gibt. Kurz – lang – lang – kurz, kurz – kurz- lang und lang, kurz, kurz, lang heisst übersetzt Lux, das lateinische Wort für Licht. Ähnlich wie in „Morsealphabet“ sind es nicht Lichtimpulse, welche den Zeichen ihre Form geben. Licht ist Mittel zum Zweck und zeigt, dass Licht Worte, sofern die Gegebenheiten stimmen, übermitteln kann. Im vorliegenden Beispiel formen Spiegel Morsezeichen, die durch das einfallende Licht an der Wand einen Schatten werfen.

Brigitte Kowanz zeigt, Licht und Sprache haben kreatives Potenzial. Gleiches gilt für das Internet. Wir können davon ausgehen, dass das Entwicklungspotenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.


Küssnachter Klausjagen – Stimmungsvolles Lichtertanzen

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Iffelen am Küssnachter Klausumzug

Iffelen am Küssnachter Klausumzug (Foto: http://www.klausjagen.ch)

Schon bald dröhnt und “chlepft” es wieder im Rigidorf. Zur Klausenzeit jagen Geislechlepfer und Trychler durch die Gassen. Das Küssnachter Klausjagen ist ein Lärmbrauch, der bereits seit grauer Vorzeit gelebt wird. Über den Ursprung gibt es nichts Schriftliches, man geht aber davon aus, dass es sich um das Überbleibsel eines altgermanischen Fruchbarkeits-Ritus handelt. Bereits unsere heidnischen Ahnen umkreisten mit Schellen und Geiseln lautstark ihre Obstbäume. Böse Geister und Dämonen mussten vor der Sonnenwende vertrieben werden, umso reicher sollte der Ertrag bei der nächsten Ernte sein.

Der heidnische Brauch überlebte die Christianisierung. Eine ideale Integrationsfigur bot sich in der Person des heiligen Bischofs Niklaus von Myra an. Nach ihm ist auch die St. Niklausengesellschaft benannt, die 1928 gegründet wurde. Seit 1933 ist der Nikolaus, in der Schweiz der Samichlaus, unverzichtbarer Bestandteil des jährlich durchgeführten Klausenumzuges.

Erste Iffele von Franz Sidler

Iffele von Franz Sidler, 1916 (Bild: http://www.klausjagen.ch)

Das wohl augenfälligste Requisit des Küssnachter Klausjagens sind die „Iffelen“. Auch deren Ursprung ist unbekannt. Man weiss einzig, dass sie schon vor mehr als hundert Jahren getragen wurden und den Weg zum Lärm- und Lichtbrauch ebneten. Die Iffelen der Jahrhundertwende waren noch wenig stabil und überlebten deshalb kaum den ersten Klausabend. Das änderte sich erst während des Ersten Weltkrieges, als der Sternenwirt Franz Sidler mit festerem Karton und einer neuen Ausschneidetechnik solidere Gebilde baute. Seine Iffele von 1916 ist auch heute noch im Umzug mit dabei.

Das Iffelen-Bauen hat sich zu einer wahren Volkskunst entwickelt. Traditionell ist auf der Vorderseite die Figur des St. Nikolaus und auf der Rückseite ein Kreuz und als weiteres christliches Zeichen die Buchstaben JHS. Sonst sind die Motive und die Zusammenstellung der Farben nahezu frei, auch die Grösse kann von einem halben Meter bis nahezu drei Meter variieren.

Das diesjährige Küssnachter Klausjagen findet am Freitag 5. Dezember statt. Details zur Organisation und zu den Umzugszeiten finden sich auf der offiziellen Website http://www.klausjagen.ch/.

Video


Iffelen Ausstellung vom 1. Advent – Küssnacht Klausjagen

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Iffelen Ausstellung vom 1. Advent 2014, Kirche St. Peter und Paul, Küssnacht am Rigi

 

 

Iffelen Austellung vom 1. Advent 2014, Kirche St. Peter und Paul, Küssnacht am Rigi

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Fotos hat mir freundlicherweise Hanstoni Gamma, Iffelenchef der St. Niklausengesellschaft, zur Verfügung gestellt. Es sind Impressionen aus der Iffelen Ausstellung vom 1. Advent 2014 in der Kirche St. Peter und Paul in Küssnacht am Rigi.

Siehe auch mein Beitrag “Küssnachter Klausjagen – Stimmungsvolles Lichtertanzen” oder die offizielle Website des Küssnachter Klausjagen.


Video- und Foto-Impressionen vom Küssnachter Klausjagen 2014

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Video 1: Iffelenträger, Samichlaus mit Schmutzli und Fackelträger, Musik spielt den Dreiklang (Mänz, Mänz, Mänz, Bodefridi Mänz), Trychler

Video 2: Da es während des Umzuges dunkel ist, sieht man im Video die Trychler nicht, dafür hört man sie. Zuerst die Senten mit weichen Klängen, dann die Chlöpfer.

Fotogalerie:

Küssnachter  Klausjagen 2014: Yffelen Küssnachter  Klausjagen 2014: Yffelen Küssnachter  Klausjagen 2014: Yffelen Küssnachter  Klausjagen 2014: Trychler Küssnachter  Klausjagen 2014: Yffelen


Küssnachter Klausjagen 2014 (Copyright Ruth Zihlmann)
Küssnachter Klausjagen 2014: Trychlen mit Senten und Chlöpfer (Copyright Ruth Zihlmann)

Schweden ehrt mit viel Licht am 13. Dezember eine Sizilianerin

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Lucienfest

 

 

 

 

 

 

 

 

In langen und dunklen Nächten kommen Lichterfeste besonders gut zur Geltung. Dies gilt auch für das Lucia-Fest, welches jährlich am 13. Dezember in Schweden gefeiert wird. Die Geschichte dieses Lichterfestes nahm seinen Anfang allerdings in Sizilien. Um 286 nach Christus kam Lucia als Tochter eines reichen Kaufmanns in Siracusa auf die Welt. Nach einer Heilserfahrung, ihre kranke Mutter wurde nach einer gemeinsamen Wallfahrt wieder gesund, entschied sie sich für ein Leben mit Jesu. Sie löste sich von allen weltlichen Reichtümern und sagte die geplante Hochzeit mit ihrem Verlobten ab. Dieser verriet sie aus Zorn, damit war ihr Schicksal als Märtyrerin besiegelt.

Lucia wurde wahrscheinlich noch in der Spätantike heiliggesprochen. Beliebt und bekannt als Spenderin der Armen wurde sie als Licht- und Hoffnungsträgerin verehrt. Im Mittelalter zählte sie zu den berühmtesten Heiligen des Abendlandes. In dieser Zeit wurden die Kinder denn auch am Lucia-Tag beschert. Erst ab dem 16. Jahrhundert setzte sich in unseren Breitengraden der 24. Dezember als „Päcklitag“ durch.

Das Lucia-Fest steht in direktem Zusammenhang mit der Sonnenwende. Bis 1752 galt der 13. Dezember in Schweden als der kürzeste Tag. Mit der Reform des Kalenders hat sich die Wintersonnenwende verschoben, nicht jedoch der Brauch, der bis heute an diesem Tag begangen wird.

Am Lucia-Fest ziehen sich die Mädchen lange, weisse Kleider an. Ihren Kerzenkranz tragen sie auf dem Kopf. Der Ursprung dafür liegt ebenfalls in der Überlieferung: Lucia wollte verfolgten Christen, die versteckt in dunklen Gängen unter der Stadt darbten, mit der Verteilung von Essen und Trinken helfen. Dafür brauchte sie beide Hände und das Licht trug sie wie eine leuchtende Krone auf dem Kopf. Armut und Verfolgung haben in der heutigen Zeit nicht mehr die gleiche Ausprägung. In den schwedischen Familien ist es deshalb Brauch, dass die älteste Tochter als „Lucienbraut“ Eltern und Geschwister mit erstem Weihnachtsgebäck weckt.

Bildquelle: Lokalinfo AG

Lussekatter
Ein Rezept für eine schwedische Süssigkeit für das Lucia-Fest:

(für ca. 15 Stück)

500 g Weissmehl
2 dl Milch
1/2 Würfel Frischhefe
90 g Zucker
1 Prise Salz
120 g Butter
0,3 g Safranfäden
1 Ei
1 Eigelb
1 EL Rahm
Rosinen zum Dekorieren

Milch erwärmen, mit dem Safran vermischen und einige Stunden ziehen lassen. Mehl in eine Schüssel sieben. Hefe hineinbröckeln, mit 0.5 dl lauwarmer Milch und 1 EL Zucker anrühren, mit etwas Mehl vermischen.  20 Minuten gehen lassen.

Lussekatter

Lussekatter (Foto:Helena Wahlman/imagebank.sweden.se)

Weiche Butter, Ei, die restliche (Safran-)Milch und den verbliebenen Zucker sowie das Salz zufügen und sorgfältig zu einem weichen, geschmeidigen Teig verrühren. Klebt dieser am Rand der Schüssel,  etwas zusätzliches Mehl zugeben. Abdecken und etwa 1 Stunde gehen lassen.

Kurz durchkneten und in 13-15 Teile teilen. In Stangen formen und diese S-förmig zusammenlegen. Auf das mit Backpapier ausgelegte Blech geben. Nochmals 20 Minuten gehen lassen.

Eigelb mit Rahm verquirlen und die Lussekatter damit einpinseln. In die Windungen jeder Katze zwei Rosinen geben.

In den auf 220° C vorheizen Ofen schieben und ca. 8-10 Minuten backen. Die Katter sollen eine goldene Farbe annehmen, aber nicht braun werden; der Teig darf nicht mehr kleben.

Herausnehmen und nur kurz auskühlen lassen.

(aus: NZZ, Blogs Genuss)


Paris, l’amour pour l’exceptionelle

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Galeries Lafayette - Foto © Marco Prati | Shutterstock.com

Galeries Lafayette – Foto © Marco Prati | Shutterstock.com

Dans la conception d’arbres de Noël, la créativité ne connaît pas de limites. Le “Sapin de Noël” des Galeries Lafayette, cependant, a un caractère particulier. Il se tient à l’envers. A Paris, on aime l’exceptionnelle.

Bei der Gestaltung von Weihnachtsbäumen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Der „Sapin de Nöel“ der „Galeries Lafayette“ hat allerdings eine sehr spezielle Ausprägung. Er steht kopfüber. In Paris liebt man eben das Aussergewöhnliche.


Grosse Lichtkunst in der Malerei des 17. Jahrhunderts

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Georges de La Tour "L'Education de la Vierge", ca. 1650, The Frick Collection

Georges de La Tour “L’Education de la Vierge”, ca. 1650, The Frick Collection

Lichtkunst kennt man nicht erst seit der Erfindung des elektrischen Lichts. Auch in der Malerei ist das Spiel mit Licht sehr beliebt. Besonders ausdrucksstark ist die Lichtdramaturgie der barocken Maler. In den Nachtstücken von Georges de La Tour (1593-1652) hat diese eine besondere Ausprägung. Im Gegensatz zu den oftmals pompösen und herrschaftlichen Gemälden seiner Malerkollegen, haben seine Werke einen lieblichen und fast meditativen Charakter, und einmalig sind der Zauber und die Wirkung seines Kerzenlichts. Im vorliegenden Gemälde mit dem Titel „L’Education de la Vierge“ setzt er gezielt zwei weibliche Personen und ein Buch in Szene.

Ein junges Mädchen hält in der linken Hand eine brennende Kerze. Die rechte hält es schützend vor die Flamme. Der Bildbetrachter wird nicht geblendet, vielmehr werden dank diesem Kunstgriff die Augen auf die drei Bildelemente, das Gesicht des Mädchens, das geöffnete Buch und das nur partiell beleuchtete Gesicht der Unterrichtenden gelenkt. De la Tour konzipiert mit Licht einen dreieckigen Bildaufbau, fokussiert die wichtigsten Bildinhalte und demonstriert die Kraft des Lichts, indem es dieses zart durch die Hand der Jungfrau schimmern lässt.

Georges de La Tours Bild hat etwas Andächtiges, und das Licht strahlt dezent. Das fällt heute besonders auf, denn die Lichtgewohnheiten haben sich im Vergleich zum 17. Jahrhundert stark verändert. Aber schon zu Lebzeiten erfreuten sich die Bilder des Malers De La Tour besonderer Beliebtheit. Als der Künstler 1952 starb, war er ein Malerfürst seiner Zeit. Dann aber wurde er vergessen. So richtig entdeckt hat man ihn erst wieder im 20. Jahrhundert, und inzwischen wird Georges de La Tour wieder als grosser Meister gewürdigt.

 


Sheikh Zayed Mosque Abu Dhabi

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Lichtshow anlässlich des 40. Geburtstags der Vereinigten Arabischen Emirate, 2011

 

Unser Besuch am 29. Dezember 2014

Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan gehört zu den Gründervätern der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). 1971 wurde er von der Föderation zum ersten Präsidenten gewählt. Er war sehr beliebt und er übernahm das Amt weitere vier Mal: 1976, 1981, 1986 und 1991. Noch vor seinem Tod im Jahre 2004 nahm er die Planung für eine Moschee in die Hand in der 40’000 Gläubige Platz finden sollten. Aus seinem Privatvermögen stellte er offenbar die beachtliche Summe von 350 Millionen Euro bereit. Das ist viel Geld, Geld, das in den Emiraten dank der natürlichen Öl- und Gas-Ressourcen scheinbar problemlos in dieser Höhe in Grossprojekte gesteckt werden kann.

Gemäss Zayed sollte aus der Moschee ein islamisches Monument werden, dass nicht von Rivalitätsgedanken getrieben war, sondern auf Werten wie Frieden, Toleranz und Vielfalt gründete. Tugenden, die für Sheikh Zayed unweigerlich zum Islam gehörten.

Als Besucherin war ich beeindruckt von der Grösse und der ausgewogenen Schönheit des Gebäudes. Die feinen Materialien sind kunstvoll verarbeitet und zeugen von der grossen Leidenschaft der heimischen Herrscher für aufgeräumte und strahlende Ästhetik. Leider ist man im Gebäude nicht alleine. Die Touristen strömen zu Haufen in die Moschee, wofür ich Verständnis haben muss. Denn sie ist wirklich schön, die Sheikh Zayed Moschee.

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)

Sheikh Zayed Moschee, Abu Dhabi (Copyright Andreas Haase)


Lumière pour la France

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Die Ereignisse der letzten zwei Tage haben Frankreich erschüttert. Sie sind schrecklich und in keiner Weise gerechtfertigt. Menschenrechte wurden auf brutalste Weise verletzt und es wurde viel unnötiges Leid geschaffen.

Die Welt hat sich einmal mehr verändert, ähnlich wie nach nine-eleven. Wir, die Gesellschaft, sind verunsichert. Wir haben Angst, Angst vor weiteren gewalttätigen Anschlägen gegen unschuldige Menschen. Und das Schlimmste, das Vertrauen in den Islam und seine Werte ist zerrüttet.

Die Festtage verbrachte ich in einem islamischen Land, in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aus meiner Sicht sollte man den Islam nicht einfach nur verurteilen. Er bedeutet nicht nur Gewalt. Er ist auch Nährboden für einen ästhetischen Ausdruck, der von lieblicher Harmonie, straffer Ordnung und kraftvoller Schönheit geprägt ist.

Die Dubai Fountain an der Waterfront am Burj Khalifa ist ein prägendes Beispiel. Licht, Musik und Wasser spielen auf eindrückliche Art und Weise zusammen.


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